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Roger Köppel - Agent russischer Propaganda

Roger Köppel – Agent russischer Propaganda

 Bild: Blutender Schädel, Danylo Movchan (Serie zum Krieg)

 

Am Schluss finden Sie das PDF zum Ausdrucken und besseren Lesen.

 

Roger Köppel, Herausgeber und Besitzer der einst renommierten liberalen Wochenzeitung „Weltwoche“ hat sich in den letzten zunehmend radikalisiert und ist unterdessen zu einem Agenten russischer Propaganda geworden.

 

Sein journalistischer Ansatz ist, dass die Weltwoche eine Publikation sein soll, die nicht den „Mainstream“ verfolgt – das, was alle sagen. Dahinter steht seine Überzeugung, dass die westlichen Medien mehrheitlich in den Händen linker Intellektueller und Besitzer sind. Ich dagegen vertrete die Überzeugung, dass unser Journalismus zumeist sorgfältige Arbeit leistet und ebenso die Ombudsstelle, wo wir unsorgfältige Arbeit und verzerrte Aussagen oder Falschmeldungen anfechten können und die verantwortlichen Verleger anschliessend Richtigstellungen oder die Position derer, die sich in ihrer Sicht verletzt füllten, veröffentlichen müssen, was durchaus geschieht. Wir haben in unserem Land eine freie Presse und ebenso eine freie Meinungsäusserung. Dennoch hat sich in den letzten Jahren das Unwort der „Lügenpresse“ verbreitet, woran ein beachtlicher Teil der Bevölkerung glaubt und deshalb nicht mehr ihre früheren Tageszeitungen abonniert, sondern sich gratis in Foren orientiert, die ihre Meinung vertreten oder sich sogar zu verschwörungstheoretischen Ansätzen verleitet. Verstärkt hat diese Tendenz die Corona-Krise, aber auch die Klima- und Genderdiskussionen, der Einsatz für die Rechte auch kleinster Minderheiten oder eine politische Korrektness in dem, was gesagt werden kann oder nicht - oft Dinge, die nicht dem entsprechen, was diese Leute betrifft oder verstehen können und entsprechend auch Parteien wählen.

 

Roger Köppel hat so etwas wie eine Neurose entwickelt, immer die andere Seite vertreten zu müssen – und dies manchmal auf die Kosten der Wahrheit und des Anstandes, der andere auch mit ihren Ansichten stehen lassen kann. Er ist ein bedeutender Influencer im ganzen deutschsprachigen Raum. Nun scheidet er selbst aus dem Nationalrat aus, damit er seine wirkliche „Mission“ besser verfolgen kann, und damit vorwiegend sehr rechten Kreisen unterstützt. 

 

Schon länger gibt er bereitwillig Interviews in "RT deutsch", dem russischen Staatssender für das deutschsprachige Ausland. Im Frühling 2023 besuchte er Moskau, wovon er begeistert in seinen „Daily News“ berichtete. Er wollte die Stimmung in der russischen Megapolis erfahren und führte unter anderem mit dem obskuren schweizerischen Honorarkonsul Russlands, Karl Eckstein, ein Gespräch - und dies ausgerechnet vor der "Lubjanka", der Zentrale des früheren KGB und heutigen FSB, wo unzählige nicht regimekonforme Leute verhört, gefoltert oder umgebracht wurden. Er rechtfertigt mit diesem Interview den Krieg Russlands gegen die Ukraine, der seiner Meinung nach vom Westen verursacht wurde.

 

Es schmerzt, das alles wahrnehmen zu müssen. Der Leser oder die Zuhörer begegnen seiner Eloquenz – und längst nicht alle können dem widerstehen, da sie nicht über das nötige Fachwissen verfügen und vieles auf den ersten Blick zutreffend erscheint. Köppel benutzt die typische Art russischer Propaganda, die ein Mix zwischen Teilwahrheiten und offensichtlichen Lügen bis hin zu massiven Verschwörungstheorien darstellt.

 

Im Folgenden versuche ich, einiges davon aufzuzeigen. Leitend sind für mich die Forschungen des amerikanischen Osteuropa-Experten Timothy Snyder und des schweizerischen Osteuropahistorikers Andreas Kappeler, die NZZ, die wissenschaftliche Zeitschrift Osteuropa und ukrainische Medien wie  „Ukrainskaja Prawda“ und das Medienprojekt „The Ukrainians“, die beide auch Investigativjournalismus betreiben kritisch berichten, was die „Classe politique“ der Ukraine in ihrer Verstricktheit in korrupte Strukturen betrifft. Der ukrainische Präsident Selenskij kämpft heute an zwei Fronten: gegen Russland nach Aussen und im Innern gegen diese Strukturen, derer Bekämpfung auch eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme in die EU und NATO ist.

 

Der folgende erste Text ist ein Interview, das Köppel mit Honorarkonsul Russlands mit schweizerischen Ursprung, Karl Ekstein, geführt hat. Den ganzen Wortlaut habe ich im russischen Internet gefunden und mit Deepl Translator übersetzt. Das Interview wurde bisher von über 62 0000 Leuten gehört (eine eher unterdurchschnittliche Frequenz für Köppel). Dazwischen finden Sie  meine Kommentare. Hervorhebungen durch mich.

 

 

Interview von Roger Köppel mit Karl Eckstein (veröffentlicht auch bei „VZ“, Russland)

 

Roger Köppel: Wir möchten deine Meinung zu Putin hören - er ist heute der umstrittenste Politiker der Welt. Wie beurteilst du seine Herrschaft?

 

Karl Eckstein: Das erste, was Putin definitiv gut gemacht hat, ist, dass er den Russen ihr Recht zurückgegeben hat, stolz auf Russland zu sein. Vor Putin war Russland ein Land, über das man sich lustig machen konnte. Ein betrunkener Präsident, ein Land, das in eine Art weltweites "Armenhaus" verwandelt wurde... Und dann kam Putin und sagte: "Okay, wir werden jetzt eine normale Armee aufbauen; wir sprechen im Ausland mit unserer Position; wir hören auf, die Leute zum Lachen zu bringen und zeigen uns auf der internationalen Bühne mit Würde, nicht als Leute, die nicht betrunken aus einem Flugzeug steigen können." Und dieser psychologische Effekt auf die Menschen war der positivste. Zuerst kehrte die Selbstachtung zurück, und dann begann Russland, eine immer vernünftigere Politik zu verfolgen. Als erstes hat Putin all den Oligarchen einen Schlag verpasst...

 

MH: Für Putin ist der Zusammenbruch der Sowjetunion die grösste globale Katastrophe. Aus seiner Sicht hätte das Gorbatschow nie tun dürfen. Tatsache ist, dass Russland zunächst in ein völliges Chaos stürzte, die Bevölkerung kaum mehr ernährt werden konnte, der Alkoholismus massiv anstieg und einige Schlaue sich die fetten Stücke an sich rissen, Öl und Gas, Bodenschätze und damit zu Milliardären wurden, den sogenannten „Oligarchen“, die mit ihrem neuen Reichtum nicht nur in Russland protzten. Putin selbst ist aber auch ein Oligarche. Als der Oppositionspolitiker Nawalny einen Film über seinen Reichtum veröffentlichte, der nicht nur in Russland viral ging, versuchte Putin ihn zu vergiften, was aber misslang, weil der Pilot des Flugzeuges mit Nawalny sich zur Zwischenlandung entschloss. Nawalny wurde dann in der Berliner Charité behandelt und flog danach in seine Heimat zurück, obwohl er damit rechnen musste, verhaftet zu werden, was auch sofort am Flughafen geschah. Seither werden Prozesse mit fadenscheinigen oder falschen Anklagen geführt und er befindet sich in einem Straflager. Was die Oligarchie betrifft, ist diese keineswegs verschwunden. Putin sammelt sich sie um sich und sie bildet seine Machtbasis, solange sie ihm hörig sind. Andere, die nicht dazu bereit sind, liess er mehr oder weniger offensichtlich umbringen.

 

Putin gelang mit der Übernahme der Macht 1999 die Wirtschaft zu stabilisieren und vor allem in den Grossstädten entstand ein Boom, oft auch dank ausländischem Investments (so etwa von Donald Trump mit seiner "Trump Tower" in Moskau). Das Volk erhielt wieder eine Grundversorgung, aber die Armut in den Dörfern verschwand nicht, die Dörfer leerten sich. Die grosse Kluft zwischen arm und reich vergrösserte sich weiter.

 

Putin brachte sich an die Macht als Kriegsführer – dem zweiten Krieg in Tschetschenien, der angebliche durch tschetschenische Terrorakte in verschiedenen Städten Russland ausgelöst wurde. Heute gibt es Beweise, dass sie durch das FSB ausgeführt und dann Tschetschenen zugeordnet wurde. Eine schlecht ausgebildete Armee wurde in Partisanenkämpfe verwickelt und richtete unglaubliche Kriegsverbrechen an. Schliesslich wurde der tschetschenische islamische Extremist und korrupte Diktator Ramsam Kadyrow auf Putins Gnaden Moskaus Vasalle. Die russische Journalistin Anna Politkowkaja forschte in Tschetschenien nach und wurde in ihrem Treppenhaus in Moskau im Oktober 2006 ermordet: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Stepanowna_Politkowskaja

 

 

Es lohnt sich, Bücher darüber zu lesen:

- Anna Politkowskaja: Tschetschenien. Die Wahrheit über den Krieg. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2008

- Arkadi Babtschenko: Die Farbe des Krieges. Was Menschen dem Menschen antun. Rowohlt-Verlag 2008.  

Mit neunzehn Jahren wird ein russischer Soldat nach Tschetschenien versetzt. Zusammen mit anderen Frischlingen zieht er in den Krieg. Und wie ein alter Mann kehrt er mit anderen Rekruten schließlich nach Moskau zurück, verroht und stumpf. Doch die Bilder vom Krieg bleiben: Ans Kreuz genagelte Soldaten, der Kamerad, der von den Rädern eines Panzerwagens überrollt wird, und gleich daneben treiben Bäume junges Grün. Es sind autobiographische Erzählungen, in denen er das Grauen dieses Krieges schildert wie noch keiner zuvor. Auf dem Papier steht das, was er niemandem erzählen kann. (Die Zeit)

Später wurde über seine angebliche Ermordung durch die Ukraine berichtet, was sich als falsch erwies. Anfang November 2019 zog Babtschenko nach Israel. Andere Journalisten in der Ukraine gaben jedoch an, er sei "entweder nach Estland oder nach Finnland"umgezogen. Nachdem Babtschenko eine Zeit lang vehement auf Israel als seinem Wohnsitz bestanden hatte, hat er sich zu seinem ständigen Aufenthaltsort nicht geäußert. Nichtsdestotrotz schwört er, in Zukunft in die Ukraine zurückzukehren: "Die Ukraine ist mein Land. Und ich werde dort leben." (Wikipedia, englischsprachige Version) Er verschleiert seinen Aufenthaltsort aus Sicherheitsgründen.

 

 

Auch der bisherige Kriegsverlauf zeugt keineswegs von einer professionellen Kriegsführung. Die russischen Soldaten wussten nicht einmal, dass sie in einen Krieg geschickt werden und Abertausende sind bereits als Kanonenfutter gestorben. Von einem würdigen Auftritt Putins und seines Aussenministers Lawrow im Ausland kann nicht ernsthaft die Rede sein. Beide wurden mehrfach  auf offensichtliche Lügen angesprochen, was sie bestritten. Siehe dazu die Doku von arte: „Wer ist Vladimir Putin?“ https://www.arte.tv/de/videos/107801-000-A/wer-ist-wladimir-putin-1-3/

 

Roger Köppel: Aber es gibt die weit verbreitete Meinung, dass Putin die Ambitionen einiger Oligarchen nur deshalb eingedämmt hat, um sie durch andere Oligarchen zu ersetzen. Was sagst du zu dieser Anschuldigung, die in den westlichen Medien sehr verbreitet ist?

 

Karl Eckstein: Lass sie mir erst einmal erklären, wer sie sind - diese neuen Oligarchen, die unter Putin kamen. Ich kenne die alten Oligarchen: Sie sind unter Jelzin durch die Privatisierung reich geworden, aber ich weiß nichts Schlechtes über die neuen Oligarchen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie neu sind. Aber nimm zum Beispiel die Gründerin von Wildberries. Eine kluge, unternehmungslustige Frau asiatischer Abstammung, die aus armen Verhältnissen stammt. Sie erfand und gründete ein Internet-Vertriebssystem und verkaufte Produkte. Sie wurde eine der reichsten Unternehmerinnen Russlands. Aber sie hat diesen Reichtum selbst geschaffen, sie hat ihn aufgebaut. Mit ihrem eigenen Verstand, mit ihren eigenen Ideen. Und ich kenne viele Menschen, denen es so geht.

 

MH: Was die Oligarchen betrifft: Die Korruption von dieser Seite ist keineswegs verschwunden, wenn es auch Ausnahmen geben mag. Die Korruption ist höher als in der Ukraine, wo sie aber endlich dank der Zivilgesellschaft aktiv bekämpft wird.. Was unter Putins Herrschaft mit den Oligarchen geschah, war nicht die Beseitigung ihres Einflusses, sondern die Beseitigung derer, die Putin hinterfragen.

 

Überhaupt wurde jede politische Opposition Schritt für Schritt beseitigt, so etwa die Menschenrechtsorganisation „Memorial“ zur Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus geschlossen und alle unabhängigen Medien spätestens nach Beginn der „militärischen Sonderaktion“ verboten. Wer im inneren Zirkel Putin nur schon etwas hinterfragend begegnet, wird öffentlich zurechtgewiesen. Sämtliche oppositionelle Medien wie etwa die "Nowaja Gaseta" wurden verboten und haben ihr Wirken ins Ausland verlegt.

 

Roger Köppel: Wie konnte der Übergang von Putin, dem "Verwestlicher", der Anfang der 2000er Jahre im Bundestag Deutsch sprach, zu dem heutigen Putin, der im Westen als "Kriegsherr" bezeichnet wird,...? Was waren die Gründe für diesen Wandel?

 

Karl Eckstein: Bedenke auch, dass Putin ein großer Fan von Deutschland war. Er schickte seine beiden Töchter in Moskau auf Schulen mit deutscher Mehrheit. Und er zeigte mit seinem ganzen Verhalten, wie sehr er Deutschland liebte und liebt. Aber jedes Mal, wenn er eine Initiative für bessere Beziehungen ergriff, wurde er vom Westen zurückgewiesen, seine Ideen wurden abgelehnt. Und das geht schon seit sehr langer Zeit so. Und jetzt wird Putin hier in Russland dafür verantwortlich gemacht. Die Leute sagen: Du hättest schon vor langer Zeit verstehen und bemerken können, dass der Westen dich anlügt. Dass sie euch um den kleinen Finger wickeln. Und du hättest schon viel früher eine härtere Gangart einlegen müssen. Das ist der Hauptvorwurf der russischen Bevölkerung an Putin, nicht etwas anderes. Und das ist ein Vorwurf an die russische Bevölkerung, nicht nur an ethnische Russen. Russen sind Slawen, meistens Blondinen. Und du siehst hier Menschen mit allen möglichen Gesichtern, auch Menschen asiatischer Abstammung, zum Beispiel aus Sibirien. Und sie denken auch so. Die Russen denken auch so.

 

MH: Weshalb denn wurden Putins Ideen abgelehnt? Nach ihm hätten die nun freien osteuropäischen Staaten weder in die NATO noch in die EU eintreten können, was diese aber forderten zur Sicherung ihrer Zukunft. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden sie der Herrschaft der Sowjetunion überlassen und litten darunter, während der Westen sich erholen konnte.

Gerhard Schröder wurde als Altkanzler Mitglied des Verwaltungsrates von Gazprom und rühmt sich als Freund Putins. Er sorgte für die Gasleitungen, deren zweite die Bundeskanzlerin Merkel genehmigte, der heutige Bundeskanzler Scholz nach langem Zögern nach dem Kriegsbeginn stoppte. Deutschland begab sich in eine gefährliche Abhängigkeit Russlands, was seine Energieversorgung betrifft. Selbstverständlich hält Putins auch nichts von einem Klimawandel. Der Westen war gegenüber Putin zu lange gutgläubig und hoffte, ihn überzeugen zu können. Erst Biden begriff  es. Dann wurde der Westen für Putin gefährlich.

 

Es ist zudem eine Mär, dass der Westen wirklich militärisch Russland angreifen will. Niemand will einen dritten Weltkrieg mit fatalen Folgen für alle. Was die Ukraine will, ist die Unterstützung durch den Westen, zu das Land gehören will. Ohne diese Unterstützung ist das Land verlforen.

Alle bisherigen Erfahrungen der Ukraine im Laufe einer langen Geschichte mit Russland und der Sowjetunion waren negativ: Entweder wurde ihnen eine ethnische Eigenständigkeit verboten oder sie wurden als Untertanen behandelt. Jeder Versuch einer Unabhängigkeit wurde jeweils gestoppt (was teilweise auch von Polen gilt). Stalin liess etwa vier Millionen Bauern in der Ukraine (und auch viele in Russland verhungern), weil er ihnen alles Getreide wegnahm und teilweise in den Westen verkaufte, um sich nötige Devisen zu beschaffen. Putin hat das Verbrechen des Holodomor nie anerkennt. Die ukrainische Kultur und teilweise sogar die Sprache wurden von Russland und der Sowjetunion unterdrückt. Erst seit der Unabhängigkeit der Ukraine konnte sich deshalb eine grössere ukrainische Literatur entwickeln.

 

Roger Köppel: Ich habe hier in Moskau eine Reihe von Interviews geführt... Und die Leute sagen: Wir verstehen nicht, warum Putin so lange einfach weggesehen hat von der NATO-Erweiterung, dieser geheimen Infiltration westlicher Streitkräfte mit der Stationierung amerikanischer Raketen, die immer näher an Russland heranrücken. Teilst du diese weit verbreitete Ansicht in Russland? Hörst du sie?

 

Carl Eckstein: Ja, einer meiner besten russischen Freunde, der hier schon lange in der Politik tätig ist, hat mir erzählt, dass Putins Gegner schon lange die Tatsache ausnutzen, dass er keine Vergeltung geübt hat. Und jetzt, sagt mein Freund, hat Putin endlich den richtigen Schritt gemacht.

 

MH: Unterdessen sind das neutrale Finnland und das EU-Mitglied Schweden zu ihrer Sicherheit der NATO beigetreten. Um die Unabhängigkeit der Ukraine abzusichern, suchte die Ukraine den Anschluss. Der Präsident der Ukraine hatte seinem Volk 2013 versprochen, Betrittsverhandlungen zur EU zu aufzunehmen, verweigerte aber auch Druck Putins im letzten Moment die Unterschrift. Das löste den wochenlangen Volksaufstand auf dem Maidan im Winter 2013/14 aus, der zuerst friedlich war. Als dann die BERKUT, eine Sondereinheit Russland, die Demonstrierenden angriff, wurde es gewalttätig und es gab vor allem auf der Seite der Demonstrierenden Todesopfer. Russland verbreitet bis heute, der Aufstand wäre vom CIA ausgelöst worden. Der Westen unterstützte mehrheitlich den Aufstand, da er beindruckt war, wie mutig die Ukrainer für ihre Unabhängigkeit von Russland kämpfen.

 

Gleichzeitig griff Russland am Tag nach Abschluss der Winterolympia Russland in der Krim und im Donbass ein, wo zuvor schon eine russische Infiltration und Propaganda stattgefunden hatte. Die berühmten „grünen Männchen“, die plötzlich erschienen, erwiesen sich schlussendlich doch als russische Soldaten. Auf der Krim gab es sofort ein Scheinreferendum. Damit wurde von Russland ein weiteres Mal die Souveränität eines Landes versetzt, was zuvor bereits in Georgien geschejem war (Abchasien und Südossetien) und in der Moldau mit Transnistrien. Damals blieb der Westen allerdings passiv, erst 2014 kam es zu zaghaften Sanktionen. Als die Ukraine den Waffenstillstand im Donbass akzeptierte, hielt Russland ihn nicht ein, womit sich Kyjiw betrogen sah. Was den Krieg im Donbass betrifft, gibt „Wikipedia“ einen sehr guten Einblick: https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_im_Donbas

  

Roger Köppel: Und was sagst du zu den Kämpfen, die fast überall in der Ukraine stattfinden?

 

Karl Eckstein: Das lässt sich einfach erklären. Russland, und davor die ganze Sowjetunion, wurde einfach getäuscht. Den Russen wurde im Gegenzug für die Auflösung der Warschauer-Pakt-Organisation und den Abzug der russischen Truppen aus der DDR versprochen, dass die NATO nicht erweitert würde. Der US-Außenminister [James Baker], der für die US-Außenpolitik zuständig war, versprach, dass es keine Erweiterung der NATO geben würde. Und dann tauchen plötzlich Schritt für Schritt amerikanische Stützpunkte und Waffen immer näher an Russland auf. Sie haben bereits Polen und die baltischen Staaten im Visier.

 

Mein Gott, die Amerikaner haben den ABM-Vertrag Anfang der 2000er Jahre gekündigt. Der Sinn des ABM-Vertrags war, dass jeder, der zuerst eine Atomwaffe einsetzt, weiß, dass ein Vergeltungsschlag nicht ausgeschlossen ist. Es war ein Mittel, um das Gleichgewicht in der Welt aufrechtzuerhalten - der ABM-Vertrag.

 

Erinnerst du dich daran, was die Amerikaner taten, als die Russen anfingen, ihre Raketen irgendwo auf Kuba zu platzieren? Das heißt, an dem Punkt, an dem sie einfach keine Zeit mehr hatten, ihre gefährlichen Raketen abzuschießen - ihre Flugbahn war so kurz, ein paar Minuten, und das war's. Ja, die Amerikaner gingen dann das Risiko des Weltkrieges ein - elementar.

 

Schon vom Gebiet Polens aus konnten die Amerikaner Russland innerhalb weniger Minuten treffen. Und als es noch schlimmer kam, als die Ukraine zu einem russlandfeindlichen Staat wurde, von dessen Territorium aus westliche Raketen innerhalb von Minuten Moskau und andere wichtige Städte treffen könnten... Das darf einfach nicht sein, das darf nicht passieren. Es wäre Selbstmord für Russland.

 

MH: In der Tat versprach die USA nach der Wende etwas, was sie nicht eingehalten hat. Es geschah wohl in der Euphorie, dass nun eine Zeit des Friedens begonnen hat – bis hin, dass viele im Westen glaubten, abrüsten zu können oder sogar auf eine Armee zu verzichten. Dieser Ansicht konnten sie die osteuropäischen Staaten nie anschliessen, da ihr Verhältnis zu Russland durch ständige Enttäuschungen geprägt war. Heute bestätigt sich, wie recht sie hatten.

 

Auch wenn die NATO nicht an die Grenzen Russlands gerückt wäre, hätte dies Putin schlussendlich nicht gehindert, diese Staaten in seinen Machtbereich zurückzuholen und damit die „grösste globale Katastrophe des 20. Jahrhunderts“, die Auflösung der Sowjetunion und ihres Machtbereiches rückgängig zu machen. Im Gegenteil, es hätte Tor und Tür geöffnet.

 

Roger Köppel: Was denkst du über den Staatsstreich in der Ukraine im Jahr 2014? Viele Menschen sagen, dass der Putsch namens Maidan ein vom Westen inspirierter "Regimewechsel" war, dass er verfassungswidrig war. Wie bewertest du dieses Ereignis?

 

Karl Eckstein: Es war definitiv eine geplante Aktion in Washington. Frau Nuland kam dorthin, und jetzt ist sie zurück im Außenministerium. Victoria Nuland selbst gab 2014 zu, dass die USA 5 Milliarden Dollar "für eine bessere Zukunft für die Ukraine" ausgegeben haben, "die Zukunft, die sie verdient". Und was bedeutet es, 5 Milliarden für die Organisation von Aufständen auszugeben? All diese Maidans...

 

MH: Was die amerikanische Diplomatin Victoria Nuland betrifft, "verwendet gemäss Garri Kasparow die russische Propaganda Nulands verbale Unterstützung der Revolution der Würde als „Beweis“ dafür, dass der Euromaidan von der CIA geplant worden sei (“… whose support for the protests is still used by Russian propaganda to ‘prove’ the entire Euromaidan was a coup plot run by the CIA”).[17] Ebenfalls in diesem Sinne wird Nulands Aussage von 2013 verwendet, wonach in den 22 vorangegangenen Jahren seit 1991 fünf Milliarden US-Dollar aus US-Steuermitteln für Demokratisierung, Wohlstand, Sicherheit und Demokratie in der Ukraine eingesetzt worden seien." (wikipedia)

Was Georgien betrifft, auch da gab es wie im Donbass eine längere russische Infiltration in Abchasien und Südossetien. Darauf reagierte Georgien, allerdings ohne jede Chance. Georgien fühlte sich dabei vom Westen verlassen. Als dann nach der „Rosenrevolution“, dem Aufstand der Georgier gegen ihre russlandabhängige Regierung George W. Bush nach Tiflis kam, wurde er wie ein Held gefeiert. Die Georgier wagten als erstes den Traum der Unabhängigkeit und damit die Westbindung zu suchen. Sie wussten nur allzu gut, dass sie sonst bald wieder Teil Russland würden.

 

 

Was Russland nicht akzeptieren will, ist, dass die Bevölkerung wirklich die Unabhängigkeit und den Anschluss an den Westen sucht und sie in diesem Wunsch keineswegs vom Westen gekauft wurden. Es entspricht schlicht dem Volkswillen. Putin meinte, der könnte in einigen Tagen die Regierung in Kyjiw absetzen und die Soldaten würden von der Bevölkerung begeistert begrüsst. Es ist genau das Umgekehrte geschehen: Auch in Landesteilen, die bisher russlandfreundlicher waren, wurde der Widerstand heftig unterstützt. Die Ukrainer waren sich im Laufe ihrer Geschichte trotz ihrer Unterschiede noch nie so einig wie heute. Nie mehr Russland. Es gab Kollaborateure, es gab Leute, die nach Russland geflüchtet sind, aber viele davon taten es nicht freiwillig. Sie wollten einfach sicher leben können und wussten nicht, ob das in den von Russland eroberten Gebieten tatsächlich möglich ist. Zudem wurden viele unfreiwillig entführt, auch Kinder ohne ihre Eltern.

 

Wovon bei Köppel nie gesprochen wird, sind die erdrückenden Kriegsverbrechen Russland, in einzelnen Fällen auch von Ukrainern, was aber geahndet wird. Von den Verbrechen in Butscha, Irpin etc. wird in der russischen Propaganda behauptet, die Ukrainer hätten es selbst organisiert, was in Russland durchaus geglaubt wird.

 

Roger Köppel: Die Schweizerin und Diplomatin Heidi Tagliavini hat der OSZE berichtet, dass Russland Georgien nicht angegriffen hat, sondern dass der erste Schuss von der georgischen Seite abgefeuert wurde.

 

Karl Eckstein: Ja, das wurde bewiesen.

 

MH: Siehe Bemerkung oben. Zudem ist heute klar, dass der Malaysia-Airlines-Flug 17 (Flugnummer MH17) von Amsterdam nach Kuala Lumpur am 17. Juli 2014, in den Anfangstagen des russisch-ukrainischen Krieges, von einer russischen Luftabwehrrakete des Typs Buk M1 getroffen  wurde und über dem Osten der Ukraine abstürzte. Alle 298 Insassen, darunter 80 Kinder und 15 Besatzungsmitglieder, kamen ums Leben. Russland leugnet jede Schuld an dem Vorfall (wikipedia).

 

 

Roger Köppel: Viele Russen fragen mich, warum Putin 2014 nichts unternommen hat, als die westlichen Länder die Ukraine in einen antirussischen NATO-Außenposten verwandelten. Warum hat Putin dem passiv zugesehen...? Viele Russen sagen mir: Wir haben nichts gegen die Ukrainer, sie sind ein brüderliches Volk, aber jetzt stehen sie unter dem Einfluss feindlicher Kräfte, die aus ihnen Waffen gegen uns machen, deren Ziel es ist, Russland zu zerstören. Du und ich sind Schweizer, wir versuchen, alle Seiten des Konflikts zu verstehen. Was hältst du von dieser Theorie, kursiert sie unter den Leuten, die du kennst?

 

Karl Eckstein: Unter meinen Freunden heißt es: "Die Amerikaner werden bis zum letzten Ukrainer für die Ukraine kämpfen"... Und warum Putin gewartet hat, verstehe ich. Er wollte keinen Krieg. Die Russen wissen besser als jeder andere, was das Wort "Krieg" bedeutet. Und Putin wusste, dass fast jede russische Familie in der Ukraine Verwandte oder zumindest Freunde hatte. Und er wusste, dass der Konflikt, wenn er sich in die Länge zieht, im Grunde ein Bürgerkrieg sein würde. Aber am Ende konnte er einfach nicht gleichgültig zusehen, wie die AFU das russisch besiedelte Donezk Block für Block bombardierte. Tausende von Menschen, meist Zivilisten, die nichts mit den Militäreinrichtungen zu tun hatten, waren in den letzten acht Jahren durch diesen Beschuss gestorben. Und am Ende sagte fast jeder Russe: "Wie lange wollen wir das noch mit ansehen und nichts tun? Ich kann diese Vorhersage machen: Noch vor Ende dieses Jahres wird alles mit einem russischen Sieg enden und die Russen werden auf ihrer Vision bestehen können, wie das zukünftige Schicksal der Ukraine aussehen soll.

 

Ich stütze diese Vorhersage auf meine Gespräche mit einigen meiner guten Freunde, die wissen, welche Waffen Russland noch nicht eingesetzt hat. Im Allgemeinen hat Russland nur zu Beginn der Operation taktische Fehler gemacht. Es war einfach furchtbar. Die russische Armee betrat das feindliche Gebiet unvorbereitet. Aber jetzt hat sich die russische Taktik drastisch geändert. So ist der Anteil der russischen Opfer an der Gesamtzahl der Verwundeten und Getöteten jetzt viel geringer. Und die Ukraine hat aufgrund des Munitionsmangels immer weniger Chancen, eine ernsthafte Gegenoffensive zu starten.

 

Meiner Meinung nach stehen das angelsächsische Imperium und seine Vasallen in Westeuropa am Vorabend eines gewaltigen wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Bald, im August dieses Jahres, werden die BRICS-Mitgliedsländer ihr alternatives Währungssystem einführen. Zu diesem Zeitpunkt werden viele Länder ihren Handel von Dollar auf die neue BRICS-Währung umstellen. Und da werden die Amerikaner eine harte Zeit haben. Mal sehen, woher die Amerikaner dann das Geld für ihre eigenen Schulden nehmen werden.

 

MH: Am Schluss kommt ganz dicke Post, was Putin den Russen sagt. Der wirtschaftliche Zusammenbruch des Westens, der Ersatz des Dollars als weltweite Leitwährung. Natürlich sind die USA gewaltig verschuldet. Dennoch dürfen wir die Widerstandskraft und die Innovation der USA nicht unterschätzen. Es ist ein Land der Einwanderer, die sich irgendwie behaupten mussten. Und immer noch gibt es diese Karriere vom Tüftler in der Garage, der später zum Erfinder einer Innovation mit weltweitem Erfolg wird. Es gibt in diesem Land so etwas wie einen besonderen „Spirit“. Wobei die USA zu oft auch an einem Grössenwahn als Supermacht litt mit entsprechenden Folgen und unnötigen kriegerischen Eingriffen mit unzähligen Opfern. Die USA hat keine weisse Weste, aber eine immer noch funktionierende liberale Demokratie mit vielen Schwächen, aber auch Erfolgen. Der EURO wurde geschaffen als etwas wie eine ergänzende Währung oder sogar Gegenwährung zum Dollar. Der Dollar ist ziemlich stabil geblieben und immer noch die hauptsächliche Währung. Die BRICS-Staaten sind weiter davon abhängig, schon nur im internationalen Währungsaustausch. Die Zusammenkunft der BRICS-Staaten Ende August führte nicht zur Einführung eines alternativen Währungssystem, was auch nicht alle BRICS-Staaten wollen, so etwa Indien und Brasilien.

 

Roger Köppel: Du bist der Honorarkonsul von Russland in der Schweiz und der Honorarkonsul der Schweiz in Russland... Wie schätzt du die aktuelle Situation in der Welt ein? Wohin muss die Schweiz gehen?

 

Karl Eckstein: Wenn ich die Schweiz wäre, würde ich mich nicht zu sehr an die angelsächsische Welt "hängen", denn sie steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Schweiz muss neue Märkte finden, um Touristen und Exporte anzuziehen. Abseits des untergehenden amerikanischen Systems gibt es neue Märkte. Und natürlich müssen wir neutral bleiben, das ist das Rezept für unseren Erfolg. Es wäre sehr töricht, es so billig zu verkaufen, wie wir es jetzt tun.

 

MH: Nochmals: Das mit dem Zusammenbruch der angelsächsischen Welt ist eine Phantasie Putins und letztlich sein Bumerang.

 

Roger Köppel: Da muss ich dir widersprechen. Ist es nicht zu früh, den Westen zu begraben? Schlummern im Westen nicht gewisse gesunde Kräfte? Die Kräfte, die derzeit an der Macht sind, sind das Produkt der politischen und wirtschaftlichen Dekadenz. Die Grünen, der computerlesende, senile Biden... Aber vielleicht ist das nur eine vorübergehende Schwäche. Und vielleicht werden früher oder später vernünftigere Menschen kommen und eine vernünftigere Weltordnung entstehen lassen. Oder glaubst du, der Westen wird sich im Staub seiner eigenen Arroganz suhlen?

 

Karl Eckstein: Ich glaube, der Westen leidet an kulturellem Verfall. Eine Nation, die stabil ist, die innenpolitisch stark ist, die durch ihre Kultur geeint ist - eine solche Nation hat Erfolg. Aber schau dir die westlichen Nationen an! Auf diesen Import von allen möglichen Kulturen, den die deutschen Steuerzahler noch finanzieren müssen. Und dann schreiben diese Leute den Deutschen auch noch vor, ob sie in den Schulen Schweinefleisch essen dürfen oder nicht. Aber bei einem solchen innenpolitischen Werteverfall ist das nicht nur eine wirtschaftliche Frage, oder? Keine Wirtschaft der Welt kann so funktionieren. Schau dir an, was in den USA passiert. Wir sehen dort diese internen politischen Schwierigkeiten. Wenn sie (die Staaten) kein Papiergeld der Weltwährung mehr drucken, wie werden sie dann mit diesen Schwierigkeiten umgehen? Werden sie Zeit haben, über die Ukraine oder Taiwan nachzudenken? Sie werden nicht in der Lage sein, über Mexiko hinauszuschauen.

 

MH: Hier appelliert Eckstein an die zahlreichen kritischen Kreise gegen die eigenen Regierungen bei uns im Westen. Wir sind tatsächlich in den letzten Jahren durch Migration multikultureller geworden mit allen Vor- und Nachteilen. Seit 9/11 wissen wir aber, dass wir Grenzen setzen müssen extremen islamistischen Kreisen gegenüber und tun es zaghaft. Die EU hat sich zu einer Festung gegenüber Flüchtlingen entwickelt, mit Ausnahme der Ukraine, obwohl die Zukunft von Europa durch die Alterung bedingt auch von einer Migration abhängt. Doch von welcher Migration? Zudem müssen wir versuchen, die zunehmende gesellschaftliche Spaltung im Westen durch Vermeidung von extremen Positionen auf beiden Seiten zu überwinden versuchen.

 

Köppel: Was reizt dich an Russland? Was inspiriert dich, was reizt dich an diesem Land?

 

Eckstein: Es ist schwer, das in zwei Worten zu sagen. Ich mag die Russen, obwohl es überall Idioten gibt, was bedeutet, dass es auch unter den Russen Idioten gibt. Aber insgesamt sind sie sehr intelligent und haben einen Humor, gegen den selbst der englische Humor billig wirkt. Sie haben einen spontanen Humor über alles. Sie nehmen die größte Empörung in Kauf, weil sie darüber lachen. Diese positive Weltanschauung, trotz all ihrer Schwierigkeiten, zeigt sich in allem. Schau dir die Mädchen dort drüben an (zeigt auf die Mädchen, die auf der Straße tanzen). Sie haben die Gelegenheit genutzt und tanzen einfach. Glaube mir, das ist nicht vom Staat organisiert. Sie treten hier einfach gerne auf. Das liebe ich an Russen: Sie freuen sich über jede Gelegenheit, irgendwo Spaß zu haben.

 

Zum Abschluss noch ein Beitrag aus der Ukraine (Ukrainskaja Prawda; Hervorhebungen UP):

 

Für den Kreml und für den Frieden. Warum unterstützen westliche Experten und Wissenschaftler immer noch oft die Ideen der Russischen Föderation?

 

DIENSTAG, 30. MAI 2023, 16:18 UHR —MARIA ZOLKINA, FÜR DIE EUROPÄISCHE WAHRHEIT

 

Während des Russlandkrieges genießt die Ukraine die bedingungslose Unterstützung der Mehrheit der Regierungen und politischen Eliten verbündeter Staaten in allen Teilen Europas. Bestimmte und eindeutige Erklärungen selbst aus jenen Hauptstädten, die bei der Kritik an der Russischen Föderation normalerweise zurückhaltend waren, lassen uns glauben, dass der Westen in diesem Krieg voll und ganz auf unserer Seite steht. Und dass einzelne Regierungen wie etwa Ungarn eine andere Meinung vertreten, gelten in der Ukraine oft als Ausnahmen. Er sagte: „Aber in anderen Ländern unterstützen uns alle bedingungslos.“ Allerdings wird ein großes Problem, das selbst in „pro-ukrainischen“ Staaten besteht, meist übersehen. Schließlich gibt es im akademischen und Expertenumfeld bei weitem nicht die Art von Unterstützung und Vertrauen in die Ukraine, die wir gerne sehen würden. Ja, neulich gab es in Großbritannien einen Skandal mit der prorussischen Entscheidung der Wissenschaftlergemeinschaft. In diesem Artikel geht es jedoch nicht nur um ihn.

 

Das Hauptproblem besteht darin, dass es unter westlichen Wissenschaftlern und Experten, an deren Meinung sich viele orientieren, nicht einmal einen oberflächlichen Kompromiss über die Optionen zur Beendigung des Krieges gibt. Und was noch wichtiger ist: Ihre Einschätzungen der russischen Aggression seit 2014 basieren immer noch oft auf russischen Narrativen. Leider wird diesem Problem in der Ukraine kaum Beachtung geschenkt. Obwohl die Erfahrung vieler ukrainischer Experten, einschließlich der persönlichen Erfahrung des Autors, basierend auf zahlreichen öffentlichen und privaten Veranstaltungen und Diskussionen, von der systematischen Präsenz von Mythen über die Ukraine im Expertenumfeld in Europa zeugt. Dies zu unterschätzen und sich in einem Informationswärmebad zu befinden und die Unterstützung der Ukraine durch Meinungsführer im Westen als garantiert zu betrachten, ist eine Versuchung, die uns teuer zu stehen kommen kann. Stattdessen lohnt es sich, die bestehenden Narrative zu kennen und an deren Neutralisierung zu arbeiten.

 

Nicht Russlands Aggression, sondern ein Krieg zwischen Weltmächten auf dem Territorium der Ukraine

Die offizielle Position aller westlichen Partner der Ukraine ausnahmslos (einschließlich derjenigen Staaten, die wir als „problematisch“ betrachten) ist eindeutig: Russlands Aggression gegen die Ukraine findet statt. Dies wird durch zahlreiche Erklärungen, Abstimmungen in der UN-Generalversammlung usw. bestätigt.

 

Unter Experten und Wissenschaftlern wird dies jedoch nicht als Axiom akzeptiert. Ein anschauliches Beispiel dafür ist ein echter Skandal, der neulich im akademischen Umfeld Großbritanniens ausbrach – einem Land, das zweifellos ein strategischer Partner der Ukraine ist.

 

Neulich wurden auf dem regulären Kongress der University and College Union (UCU), einer britischen Gewerkschaft, die mehr als 120.000 Dozenten, Forscher und anderes akademisches Personal im Bereich der Hochschulbildung vereint, zwei Resolutionen zur Ukraine verabschiedet.  Das erste Dokument mit dem Titel „Solidarität mit der Ukraine“ verurteilt die russische Aggression und fordert Schritte zur Unterstützung der Ukraine. Es wurde von britischen Wissenschaftlern mit einer deutlichen Mehrheit der Ja-Stimmen angenommen. Der zweite Vorschlag, dessen Name sich mit „Stoppt den Krieg in der Ukraine – Frieden sofort schaffen“ übersetzen lässt, wurde nur mit knapper Mehrheit angenommen (130 Stimmen bei 121 Gegenstimmen und 37 Enthaltungen). Diese Entscheidungen sind eigentlich inhaltlich gegensätzlich. Das zweite Dokument ist offen antiukrainischer Natur und wiederholt die Thesen der russischen Propaganda. Allerdings gab es unter den führenden britischen Wissenschaftlern nicht wenige, die beide Resolutionen unterstützten! Aber schauen wir uns das genehmigte pro-russische Dokument genauer an.

 

Es enthält kein einziges Wort über die Verurteilung der russischen Aggression . Stattdessen wird die britische Regierung aufgefordert, die Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen und sich für eine „friedliche Lösung des Konflikts“ einzusetzen. Im Allgemeinen umfasst die gesamte Erklärung nicht mehr als eine halbe Seite mit häufig manipulativen Aussagen und ohne Argumente. Beispielsweise nennt sie die Ukraine direkt ein „Schlachtfeld zwischen russischem und amerikanischem Imperialismus“ . Allerdings wird dort auch der Abzug der russischen Truppen flüchtig erwähnt – durch ein Komma, zusammen mit der Aussage „Nein – Eskalation und Erweiterung der NATO“ (wie gefällt Ihnen die Kombination?). 

 

Russische „Ohren“ der antiwestlichen Entscheidungen der Wissenschaftler 

Zusätzlich zu diesen offen manipulativen Thesen erklärte sich der Kongress britischer Wissenschaftler nach der Annahme einer Resolution bereit, die Proteste einer Reihe sogenannter „Antikriegsorganisationen“ zu unterstützen, darunter die Koalition „Stop the War“ , was gesondert besprochen werden sollte. Es handelt sich um eine linke Interessenvertretung, die sich gegen die Einmischung Großbritanniens in bewaffnete Konflikte wendet und dabei nicht vergisst, die NATO, die USA, die EU und oft auch Großbritannien selbst gnadenlos zu kritisieren. Kein Wunder, dass diese „Pazifisten“ starke Beziehungen zu Russland haben.

 

So wurde im Jahr 2018 der frühere Vorsitzende und derzeitige Vizepräsident von STW Andrew Murray in die Liste der in der Ukraine unzulässigen Personen aufgenommen, als eine Person, die „zu Putins globalem Propagandanetzwerk gehört und russische Lügen, insbesondere in Bezug auf die Krim und die Krim, fördert“. Krieg im Donbas. Es war diese Organisation, die im März 2014 tatsächlich die Annexion der Krim unterstützte , der EU und den USA umgehend direkte Einmischung in die Angelegenheiten der Ukraine, die dortige Regierungsbildung mit „rechtsextremen und faschistischen Elementen“ und die Militarisierung vorwarf Osteuropas. 

 

Für uns erscheint dieser Hintergrund unendlich giftig. Aber für westliche, sogar für britische Wissenschaftler – nein. Daher erwies sich die Lobbyarbeit von STW als wirksam, und die These von „nicht einer russischen Aggression, sondern einem Krieg der Großmächte“ wurde auf die Resolution der einflussreichen britischen akademischen Union übertragen, in der die NATO/der Westen beschuldigt wurde, auf dem Territorium Krieg zu führen Ukraine.

 

Der Gerechtigkeit halber sollte man das sagen 

Diese Position ist in der britischen Wissenschaft kein Mainstream. In den letzten Tagen haben zahlreiche Akademiker öffentlich erklärt, dass sie mit der Entscheidung des Akademikerkongresses nicht einverstanden sind, und den Delegierten ihrer Universitätsgewerkschaften das Recht verweigert, über Dinge abzustimmen, mit denen andere Mitglieder nicht einverstanden sind oder die sie nicht unterstützen. 

 

Unabhängig davon, wie die Geschichte mit dieser konkreten Entscheidung endet, ist die britische Geschichte für die Ukraine sehr aufschlussreich. Schließlich wurde die Entscheidung zunächst getroffen (wenn auch „mit einem Knurren“). Und diejenigen, die für ihn gestimmt haben, sind auch Wissenschaftler, die an Universitäten lehren und wissenschaftliche Arbeiten schreiben, und bei der Kongresssitzung haben sie nicht auf die Argumente der Gegner dieser Müllentscheidung gehört. Denn in Wirklichkeit sind solche Narrative für westliche Wissenschaftsdiskussionen nichts Neues.

 

Die Krim ist Putins rote Linie

Bedauerlicherweise hat Russland seit 2014 in den Köpfen vieler Politiker und Experten festgehalten, dass „die Krim eine besondere Geschichte ist“. Daher kann seine Wiedereingliederung geopfert werden – anders als im damals besetzten Teil des Donbas. Und die Tatsache, dass die Russische Föderation illegale Entscheidungen über die Annexion des Donbass und anderer teilweise besetzter Gebiete der Ukraine genehmigte, änderte nichts an der Situation für Anhänger der Theorie von der „Einzigartigkeit“ der Krim. Heute nutzt Russland es aktiv. Einschließlich nuklearer Erpressung. Es ist so, dass Westeuropa viel mehr Angst vor einem taktischen Atomangriff auf die Ukraine hat als die Ukraine selbst. Sie glauben, dass die „Heiligkeit“ der Krim für Putin ihn zum Einsatz von Atomwaffen drängen wird. Dieses Argument wird am häufigsten von Skeptikern der Befreiung der Krim gehört, aber es ist nicht das einzige. Man hört immer noch von der angeblichen „historischen Zugehörigkeit der Halbinsel zu Russland“ oder dem Vorwurf, dass „die Krim 2014 versucht habe, sich Russland anzuschließen“.

 

Ein interessantes Detail zu den letzten „Argumenten“

Medienexperten, mit Ausnahme offen pro-russischer, versuchen jetzt, im Jahr 2023, eine solche Erklärung zu vermeiden. Aber in der Wissenschaft ist es immer noch üblich. Von vielen Wissenschaftlern werden Sie Mythen über die „historisch russische Krim“ und die Erwähnung des angeblichen „Referendums“ hören.

 

Das Problem ist, dass das ukrainische Publikum es nicht hört. In der Übersetzung der ukrainischen Massenmedien handelt es sich meist um Kommentare pro-ukrainischer Forscher wie Timothy Snyder. Und der Professor, der andere Ansichten vertritt, bleibt für den ukrainischen Leser und Zuschauer unsichtbar.

Das westliche Publikum und die Meinungsführer hören jedoch nicht weniger auf andere.

 

Ein weiteres Argument gegen Befreiungsversuche auf der Krim ist die These, ein solcher Militäreinsatz sei „unrealistisch“. Auch hier gibt es eine interessante Tatsache: Diese Erklärung wurde in Diskussionen im Westen und von der „liberalen“ russischen Opposition gehört: Sie sagen, okay, nach internationalem Recht ist dies das Territorium der , über geografisch und technisch gesehen , eine Operation zur Befreiung der Krim ist unmöglich. Anhänger solcher „Argumente“ scheinen die Befreiung der Krim bewusst als den blutigsten Frontalzusammenstoß zweier Armeen darzustellen und alle anderen, auch hybriden Szenarien zu umgehen.  

Und subjektiv lässt sich hinter vielen Reden zu diesem Thema deutlich die Idee ablesen, „Putins Gesicht zu wahren“ und die völlige Niederlage Russlands zu verhindern.

 

„Bürgerkrieg“ in der Vorstellung westlicher Experten

 Nach der groß angelegten Invasion Russlands im Jahr 2022 zweifelt fast niemand, nicht nur in Europa, sondern weit über seine Grenzen hinaus, daran, wer der Aggressor in diesem Krieg ist. Allerdings führte dies nicht zu einer ähnlich klaren Antwort auf die russische Aggression im Jahr 2014. Die Vorstellung, dass die Besetzung der Krim und des Donbas angeblich durch „prorussische Gefühle“ und „separatistische Bewegungen“ in diesen Regionen verursacht worden sei, erwies sich als recht hartnäckig. Das muss man auch jetzt noch hören, sowohl im akademischen Umfeld als auch bei Expertendiskussionen (insbesondere hinter verschlossenen Türen, ohne das Recht, jemanden zu zitieren).

 

Befürworter einer solchen Position spielen die Rolle Russlands herunter, und lokale Separatisten werden als Schlüsselakteure des Konflikts dargestellt, wobei sie nur zugeben, dass Moskau sie unterstützt hat, also bestenfalls einen hybriden Krieg geführt hat. In einer der hitzigsten Diskussionen zu diesem Thema der letzten Zeit, an der der Autor dieser Zeilen teilnehmen musste, lautete die Logik des Gegners wie folgt: Wenn mindestens einer der Bürger der Ukraine gegen die Streitkräfte kämpfte, entweder als Teil der „Volksmiliz“ oder als Teil der russischen Armee ohne Erkennungszeichen, dann handele es sich um einen Bürgerkrieg. Einwand, dass das Völkerrecht eine andere Definition vorsehe; dass das Vorhandensein von Kollaboration und noch mehr gewaltsamer Mobilisierung in den besetzten Gebieten keine Bestätigung des zivilen Charakters des Krieges sei – sie wurden einfach nicht wahrgenommen.  Und es wäre möglich, diesen und andere ähnliche Fälle zu ignorieren, wenn es nicht ein „aber“ gäbe.

 

Mein Gegner war ein professioneller Wissenschaftler, ein in der Welt der Wissenschaft anerkannter Professor und Lehrer an einer der besten Universitäten der Welt! Aber er verteidigte die Logik, dass alles, was vor 2022 passierte, ein Bürgerkrieg war. Nach 2022 – ein Bürgerkrieg verbunden mit einem internationalen bewaffneten Konflikt.

 

Das ukrainische Publikum sieht oder hört praktisch keine Befürworter einer solchen Position. Aber sie sind es, und darüber hinaus werden unter ihrer Autorschaft wissenschaftliche Artikel, Bücher und Kurse an Universitäten veröffentlicht. Und im ausländischen Publikum stellt sich die Frage: Wenn der Krieg gegen die Ukraine von „Separatisten“ geführt wurde und die Bevölkerung „die Unabhängigkeit von der Ukraine wollte“, warum sollte es dann eine Priorität sein, Kiew die Kontrolle über dieses Gebiet zurückzugeben? 

 

Eine Wiedereingliederung der Bevölkerung der Krim und des Donbass ist unmöglich oder unnötig

„Auch wenn es 2014 auf der Krim und im Donbass keine prorussische Mehrheit gab, gibt es sie dort nach neun Jahren Besatzung offensichtlich bereits. Die Bevölkerung ist mit Propaganda infiziert. Ist es also sinnvoll, zunächst Ressourcen für die Befreiung dieser Gebiete aufzuwenden?“ und sie dann wieder zu integrieren? Vielleicht ist es besser, vor einer umfassenden Invasion mit der Rückkehr an die Front aufzuhören?“ – Diese Frage hört man mittlerweile in fast allen geschlossenen Diskussionen.

 

Darunter von Experten und von Vertretern von Beratungsunternehmen, die Analysen für westliche Regierungen, Top-Unternehmen oder diplomatische Vertretungen erstellen. Die gleiche Frage wurde immer wieder von Parlamentariern und Diplomaten aus strategisch wichtigen Partnerstaaten für die Ukraine gehört.

 

Einige von ihnen suchen nach einer Gelegenheit, „Putin nicht zu beleidigen“ und ihm zumindest etwas zu hinterlassen. Andere argumentieren außerordentlich rational, und zwar im Hinblick auf die menschlichen und bewaffneten Ressourcen, die für die Rückgabe dieser Gebiete an die Ukraine erforderlich sind, und dann – finanziell und administrativ – für eine langfristige Wiedereingliederung. Daher muss sich die Ukraine bewusst sein: Wir müssen die Ereignisse von 2014 noch erklären. Ohne dies zu verstehen, ist sich der Westen unseres Wunsches, die Ukraine zu befreien, nicht bewusst.

 

Aber es gibt noch ein anderes Narrativ, das wir, wenn auch nur im Scherz, hören, nämlich die These von „einer Nation“, also von der Einheit von Ukrainern und RussenGemeinsam mit ihm sprechen sie oft über die angeblich „gespaltene“ Ukraine. Auch nach dem 24. Februar 2022 und nach den völkermörderischen Verbrechen der russischen Armee verschwand das Mantra von der Nähe und Ähnlichkeit der Völker nicht, sondern wurde nur angepasst.

 

Normalerweise wird es nur in geschlossenen Diskussionen gehört, weil seine Befürworter bereits wissen: Öffentlich darüber zu reden ist gefährlich für das eigene Image. Ja, die Situation bei einer ähnlichen geschlossenen Veranstaltung in Polen, das zweifellos ein Partner der Ukraine ist, unter der Schirmherrschaft einer Organisation, die die Ukraine in diesem Krieg aktiv unterstützt, war beredt. Unter den Teilnehmern war ein führender Professor einer der amerikanischen Eliteuniversitäten, eine Person ohne Übertreibung mit Weltruf.

 

Aber von diesem Professor musste ich etwas über „Lenin, der die Ukraine de facto geschaffen hat“, über die Teilung des Landes in einen proeuropäischen Westen und einen prorussischen Osten und über „ein Volk“ hören. Damit einher ging der Vorwurf an die USA und die NATO, Russland zur Aggression zu provozieren, und der Aufruf, deren „Sorgen“ anzuerkennen. 

 

Den Verfassern solcher Thesen schämt sich weder die Tatsache, dass ihrer Überzeugung nach Millionen „pro-russischer“ Bewohner des Ostens und Südens vor der russischen Besatzung geflohen sind, noch die Tatsache, dass Unterstützung für den EU- und NATO-Beitritt besteht in diesen Regionen ist beispiellos hoch. Manchmal führt die Argumentation dieser These zu den üblichen Spekulationen und Lügen. Aber oft glauben Wissenschaftler selbst an einen Mythos, der schon oft wiederholt wurde, und können nun ihren eigenen systematischen Fehler nicht eingestehen.

 

* * * * *

 

Abschließend sei betont: Diese Erklärung ist kein Grund für ein Gefühl des „Verrats“ gegenüber dem westlichen Expertenumfeld. Es ist jedoch notwendig, die Realitäten und Herausforderungen für die Ukraine zu verstehen, die im ukrainischen Informationsraum weitgehend unbeachtet bleiben. 

 

Ab 2022 hatten die Unterstützung der Ukraine und die Verurteilung Russlands in der westlichen Welt einen eindeutigen Vorteil gegenüber der russischen Version der Ereignisse. Für den Sieg im Krieg, für die langfristige Unterstützung der Ukraine, für die Diskussion über die Nachkriegsregelung und die Sicherheitsarchitektur in Europa müssen wir uns jedoch kritisch mit den weniger populären, aber immer noch vorhandenen westlichen Experten auseinandersetzen und ihrer Umgebung, Ansichten. 

 

Denn auch wenn heute einige dieser Positionen marginal erscheinen, werden diese Stimmen im Laufe der Zeit und des Weltgeschehens (z. B. vor dem Hintergrund des Wahlkampfs in den USA) immer lauter. Deshalb muss die Ukraine bereit sein und früher als geplant handeln.

 

Autorin: Maria Zolkina,

Analyst der Ilko Kucheriv Democratic Initiatives Foundation,

für „Europäische Wahrheit“

 

Siehe auch:

Fake-News erkennen - Blog Max Hartmann (max-hartmann.ch)

 

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Roger Köppel - Agent russischer Propagan
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