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Lemberg im Frühling 2017 - Ein Land im Kriegszustand

Spuren des Krieges

 

Im Frühling 2017 besuchten meine Frau und ich die Weltkultur-Gut-Stadt Lwiw/Lemberg. Es war die Zeit nach Ostern, ein wunderschöner Frühling. Lemberg mit seiner reichen und multikulturellen Geschichte ist uns als sehr vitale jung und aufstrebend begegnet.

 

Wir sind aber auch der anderen Realität begegnet: Ein Land im Konflikt, im Krieg mit der Region im Donbass, die sich mit Hilfe oder provoziert von Russland abgespalten hat.

 

Die erste Begegnung war auf dem Hauptplatz vor der Altstadt: 

 

Es waren Fotos von gefallenen Soldaten aus der Region und Kriegsmaterial, verbunden mit der Bitte um Unterstützung der Hinterbliebenen.

 

 

Die zweite Begegnung war dieses Haus in der Nähe unseres Hotels. Da ich in der Kantonsschule drei Jahre Russisch besucht hatte, konnte ich es verstehen:

 

In diesem Haus ist der Treffpunkt von Veteranen aus der Region Lemberg, die im Krieg in Afghanistan gedient haben. Das war noch die Sowjetzeit.

 

Unterdessen wissen wir, dass alle Versuche, Afghanistan von aussen zu "modernisieren" gescheitert sind. Damals haben die USA radikale Muslim unterstützt, die gegen die sowjetische Besatzung gekämpft haben. Sie wollten dadurch verhindern, dass das Land Teil des kommunistischen Imperiums wird. 

Die zweite Begegnung mit der aktuellen Kriegssituation hatten wir in Brody, einer Kleinstadt. Sie war vor dem zweiten Weltkrieg eine Stadt mit vorwiegend jüdischer Bevölkerung. Bekannt ist Brody durch den Schriftsteller Josef Roth und seinem bekannten Roman "Hiob", wo er das Schicksal eines armen gläubigen Juden beschreibt. 

 

Auch in Brody fanden wir eine riesiges Plakat mit den Bildern und Namen der Soldaten der Stadt, die im Osten der Ukraine gefallen sind. 

Unvergesslich sind für mich die Fotos, die uns in einem Raum des Museums für sakrale Kunst begegnet sind. 

 

Das ist Krieg und seine Opfer. 

 

Und nun geschieht dasselbe wieder und es fallen auf beiden Seiten Soldaten. Nur Soldaten? Menschen!

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